Microneedeling



Der Begriff Microneedeling tauchte im Jahr 2005 nach der Erfindung und der weltweiten Markteinführung des Dermaroller® auf. Das Wort „Microneedeling“ beschreibt einen dynamischen Prozess, bei welchem die auf einer Walze angeordneten Nadeln in einer rollenden Bewegung die Haut punktieren.

In den USA entdeckte man in den achtziger Jahren das „Needeling“ zu dem Zweck der Überwindung der Hautbarriere beim Einschleusen von Wirkstoffen. Man hatte erkannt, dass bestimmte Wirkstoffe über die Haut besser aufgenommen werden als bei der systemischen Verabreichung. Das Microneedle-Plättchen mit rund 40 bis 60 Mikronadeln wird auf die Haut aufgelegt, darüber ein poröser, mit dem Wirkstoff getränkter Träger (z.B. Hormone) platziert und dann mit einem Pflaster befestigt. Die Mikronadeln öffnen dabei die oberste Hautschicht mit einem Hundertstel Millimeter Dicke. Der Wirkstoff kann anschließend durch das Konzentrationsgefälle in tiefere Hautschichten gelangen. Die Anwendung solcher Mikronadeln ist schmerzlos, da die Nervenrezeptoren erst in einer Hauttiefe von rund 0,2 mm mit den eindringenden Nadeln in Kontakt kommen. Es handelt sich bei dieser Form von Medikamentenverabreichung um statisch gesetzte Nadeln (Arrays oder microneedle-arrays).

Der deutsche Erfinder Horst Liebl suchte nach einem neuen und wesentlich schnelleren Weg des Mikroneedling. Er integrierte ca. 200 atraumatische Mikronadeln medizinischer Güte in einer 20 Millimeter breiten Walze und nannte seine Erfindung Dermaroller®, die 2000 patentiert wurde. Der vormals „statische“ Prozess mit einzelnen Nadeln, Tätowiernadeln und „Microneedeling Arrays“ erfuhr durch den Dermaroller eine Dynamisierung des Mikroneedling. Mit dem Gerät können jetzt binnen Minuten große Hautareale mühelos „genadelt“ werden. Die Universitäten Marburg und Jena in Deutschland, sowie die Mercer University in Atlanta/USA bestätigten in sieben unabhängigen Studien die Effizienz des transdermalen („durch die Haut“)Einschleusens von Wirkstoffen mit dem Dermaroller®.

Feingewebliche Untersuchungen von Hautgewebe, das mit Nadeln von 0,5 bis 1,5 mm Länge (der Gesichtshautdicke entsprechend) behandelt wurde, ergaben, dass sich nach dem Mikroneedling in der Haut neue Kollagen- und Elastinfasern in erheblichen Mengen (bis zu 1000%!) formiert hatten. Der Erfinder nannte diese Entdeckung Collagen-Induktions-Therapie (kurz CIT).

Da mit dem Mikroneedling Wirkstoffe (z. B. Vitamine und/oder Medikamente), in den Stoffwechsel eingeschleust werden können und die Induktion von neuen Kollagenfasern eine Veränderung der Anatomie und Physiologie darstellt, handelt es sich nach dem Gesetzt um eine invasive Methode, unabhängig von der Nadellänge.

Wirkungsweise

Die Wirkungsweise des Dermarollers ist sehr komplex. Die vielen winzigen Nadeln auf dem Roller setzen einen Verletzungsreiz in der Haut. Die Hautzellen werden durch die Nadeln nicht zerstört, sondern stimuliert und teilen sich schneller. Sie wandeln sich zu Hornzellen um, die die oberste Zellschicht der Haut bildet und diese erneuert und verjüngt. In der Hautschicht darunter werden Fibroblasten angeregt, mehr Kollagen zu produzieren. Kollagen ist die Grundsubstanz des Bindegewebes. Es wandelt sich dann in Kollagenfasern um, die in die bestehende Bindegewebsmatrix eingebaut werden und diese verstärken. Kollagen kann extrem viel Wasser speichern und ist damit für die jugendliche Straffheit der Haut verantwortlich.

Der medizinische Dermaroller

Je nach Indikation hat dieser Roller eine Nadellänge von 0,5- 1,5mm, dies entspricht der Dicke der menschlichen Gesichtshaut.

Einsatzgebiete der Kollageninduktionstherapie

Für kleine und isolierte Narben und schlecht erreichbare Regionen wurde der Derma- Stamp entwickelt, damit können Narben innerhalb weniger Minuten behandelt werden.

Die Behandlung

Die Kollageninduktionstherapie ist eine sehr patientenfreundliche ambulante Behandlung. Nach Reinigung der Haut wird eine Betäubungscreme aufgetragen, welche 30 Minuten auf der Haut verbleibt. Danach wird die Haut mit dem Dermaroller behandelt, anschließend mit Kochsalzlösung gereinigt. Auf Wunsch kann dann eine Spezialmaske (Kollagen) aufgetragen werden, um die verstärkte Einschleusung von Wirkstoffen optimal zu nutzen. Abschließend kommt eine antientzündliche Creme in dünner Schicht auf die Haut. Nach der Behandlung ist die Haut gerötet. Diese Rötung lässt schnell nach und ist in der Regel nach spätestens zwei Tagen abgeklungen, meist jedoch bereits am der Behandlung folgenden Morgen. Ein abdeckendes Make up ist erlaubt. Über Nebenwirkungen wurde bisher nie berichtet.
Zur Erreichung eines optimalen Ergebnisses sind 2-3 Behandlungen im Abstand von 6 Wochen notwendig.

Eine Behandlung mit dem Dermaroller ist der ideale Weg für Sie, wenn Sie

Bereits eine Behandlung führt zu guten Ergebnissen, die Haut sieht rosiger, glatter und jugendlicher aus. Der beste Effekt entsteht nach 3 Sitzungen im Abstand von 6 Wochen.

Für die Behandlung fallen je nach zu behandelnder Fläche Investitionen ab 50,00€ an. Die Behandlung des ganzen Gesichts kostet beispielsweise 200,00€/Sitzung.

Der Home- Care- Dermaroller

Zu Hause können Sie die CIT zusätzlich unterstützen. Bei regelmäßiger Anwendung des für die Heimbehandlung entwickelten Dermarollers verbessern Sie zusätzlich Ihr Hautbild. Die Nadeln des Home- Care- Dermarollers sind nur 0,15mm lang (nur 1/10 des medizinischen Dermarollers) so dass die Behandlung nicht schmerzhaft ist. Sie erzielen aber positive Effekte wie z.B.

Abtragung alter, grauer Hornschüppchen:
mehr Glanz und Transparenz der Epidermis

Befreiung blockierter Talgdrüsenausführungsgänge:
Reduktion von Mitessern, Pickeln und vergrößerten Poren

Stimulation der Erneuerung epidermaler Zellen:
Die Haut verjüngt sich und sieht viel frischer aus